I live for my sighthounds and nothing else !
   
  barsois und whippet im tannzapfenland
  sachen zum Nachdenken
 
hier sind texte, die es eigentlich nicht geben müsste, wenn jeder mensch begreifen würde, was viele hunde tagtäglich erdulden müssen, weil wir menschen denken, tiere wären unsere untertanen, unsere leibeigenen ohne rechte und ohne gefühle. besonders unter den windhunden herrschen in manchen ländern katastrophale zustände. diese texte sollen zum nachdenken anregen und uns immer wieder bewusst machen; wenn wir schon nicht allen hunden helfen können glücklich zu werden, so können wir es wenigstens bei einem tun;

bei unserem eigenen hund !

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Der glückliche (?) Till
 

Mein Name ist Till und ich bin ein wunderschöner großer Deutsch-Langhaar. So alt bin ich auch noch nicht, ungefähr 3 Jahre erst. Ich habe glaube ich schon 3 x den Winter und 3 x den Sommer erlebt. 

Ich weiß noch, daß ich fürchterlich gefroren hatte im Winter, und daß es mir jetzt viel zu heiß ist. Ich bin auch ein wenig zu dick, aber mein Herrchen nimmt Rücksicht auf mich - denn er sagt immer, ich möchte mich nicht unbedingt viel bewegen. Mein Herrchen ist ein kluger Mann, er weiß immer ganz genau was gut für mich ist. Deshalb liebe ich ihn auch so abgöttisch, nur leider sehe ich ihn nicht so oft. Er ist ein vielbeschäftigter Mann, von morgens bis abends muß er arbeiten. 

Sonntags darf ich mit ihm durch den Ort gehen, dann macht er sich schick und wir gehen eine Stunde spazieren. Ab und zu darf ich auch mit Frauchen in den Garten gehen, oh das macht mir Spaß. Am liebsten buddel ich im Sand. Als ich noch ganz klein war, bekam ich alle 3 Tage extra-tollen weißen Buddelsand. Jetzt ist es nicht mehr so oft, aber auch im alten Sand lässt es sich buddeln. 

Ich bin manchmal aber auch ein wenig traurig: Die Nachbarin von uns hat auch Hunde, so kleine komische Wuselzwerge zwar, aber es sind doch immerhin Hunde. Die sehen immer so zufrieden und glücklich aus. Ich habe mir schon ganz doll den Kopf darüber zerbrochen: warum denn nur? Ich glaube es liegt daran, daß sie alle einen schönen Platz im Haus haben, daß sie einen wunderschönen Garten haben und daß sie ein Frauchen haben, mit dem sie laufen und tollen dürfen. Keine Ahnung, aber mein Herrchen sagt ja immer, ich hätte sowieso keine Lust mich zu bewegen. 


Juhu, heute gabs wieder Sand für mich, ein wunderschöner Tag heute. Aber so ganz gerecht ist das eigentlich nicht, die Wusels nebenan mit dem großen Garten, und ich bin ein stattlicher Groß-Hund und habe nur 3 x 5 Meter für mich. Mein Herrchen nennt das Zwinger und er muß es schließlich wissen. Ich habe auch eine tolle Hütte, ganz für mich alleine. Manchmal piekt mich das Stroh ganz doll, aber dann lege ich mich in meinen Buddelsand. Aber der Zaun ist so furchtbar hoch, da kann ich gar nicht richtig gucken was mein Herrchen macht. Na ja, bald ist ja wieder Sonntag - oh wie ich mich darauf freue. 

Mein kluges Herrchen hat mal zu unserer Nachbarin gesagt, daß es mir gut geht bei ihm, weil ich würde es ja nicht anders kennen. Und wenn mein geliebtes Herrchen das sagt, dann ist es auch so, weil er ist doch so ein kluger Mann. Oh wie ich ihn liebe. 

Gruß von Till
(ich muß nur noch 3 x schlafen, dann ist wieder Sonntag, JUHU)

verfasserin bleibt anonym

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Wie konntest Du nur ?
 

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer wenn ich "böse" war, erhobst Du Deinen Finger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen. 

Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete. 

Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen - und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest. 

Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du glücklich warst. Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe". 

Als sie aber grösser waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung - denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. 

Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt. Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir zum Dorn im Auge. 

Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie. 

Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiss, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum". Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa, bitte! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben. Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen. 

Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?". 

Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte. Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete. 

Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen. Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen konnte. 

Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?" 

Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich alleine gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort. Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr galt.
Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten. 

Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen !

 

© Jim Willis 2001, tiergarten@onebox.com, Homepage 
(Übersetzt aus dem Amerikanischen von Elvira Rösch & Nicole Valentin-Willis) 
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An Herrchen und Frauchen!

Heute bin ich gestorben.

Ihr habt genug von mir gehabt.
Ihr habt mich in ein Tierheim gebracht. Es war überfüllt.
Wahrscheinlich bin ich unter einem schlechten Stern geboren.
Jetzt liege ich in einem schwarzen Plastiksack.
Mein Halsband, das zu klein war und auch schmutzig, hat die Frau,
die mich auf das ewige Jagdfeld geschickt hat, abgenommen.
Das und die kaum benutzte Leine, die ihr hier gelassen habt,
wird ein anderer Welpe bekommen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei euch zu Hause wäre...

...wenn ich den Schuh nicht zerkaut hätte?
Ich wusste nur, dass es Leder ist, es lag vor mir auf dem Boden.
Ich wollte nur spielen. Ihr habt vergessen, Hundespielzeug zu kaufen.

...wenn ich stubenrein gewesen wäre?
Ihr habt meine Nase da reingedrückt. Ich verstand es nicht. Es gibt doch Bücher und Schulen, wo man lernen kann, wie man Welpen so etwas beibringt.

...wenn ich keine Flöhe in die Wohnung geschleppt hätte?
Aber ohne Mittel kann ich sie nicht los werden!

...wenn ich nicht gebellt hätte?
Aber ich habe doch nur gesungen:
Ich bin da, ich bin da, ich bin alleine und so einsam.
Ich möchte euer bester Freund werden.

...wenn ich euch erfreut hätte?
Aber wenn ihr mich schlagt, wie kann ich euch da erfreuen?

...wenn ihr mich gelehrt hättet, mich richtig zu benehmen?
Nach der ersten Woche, habt ihr keine Zeit mehr für mich gefunden.
Ich habe den ganzen Tag auf euch gewartet!

Heute bin ich gestorben.

Euer Welpe

(aus dem Ungarischen übersetzt von Edina Kopuváry)

 
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